Ich bin einer von 806

Dienstag, 2. Februar 2016 um 21:54 Uhr; Kategorie Thinking

Kranhäuser Köln

Genau 806 Kölner gibt es, die – wie ich – in Unna geboren sind. Beziehungsweise gab es Ende 2014 laut der Stadt Köln.1 Die hatte, nachdem ich einen entsprechenden Artikel auf der Webseite der Berliner Morgenpost2 gelesen hatte, (vermutlich) auf meine Anfrage hin dankenswerterweise die Daten veröffentlicht.

Heute habe ich es endlich mal geschafft, ein bisschen mit den Daten herumzuspielen. So ist, wenig überraschend, eine von Kölns Nachbarstädten die häufigste Heimatstadt der „Imis„: Aus Bergisch Gladbach kommen gebürtig genau 24.582 Kölner, mehr als doppelt so viele wie aus der zweithäufigsten Heimatstadt Bonn (12.265) oder aus ganz Italien (12.078) oder Russland (11.922). (Weil die Stadt für im Ausland geborene Menschen nur das Geburtsland angibt, liegen die Türkei und Polen mit gut 49.000 bzw. 41.000 Kölnern noch weiter vorne.) Auch im Verhältnis zwischen Einwohnerzahl und nach Köln gezogenen liegt Bergisch-Gladbach relativ weit vorne: Auf alle viereinhalb Bergisch-Gladbacher (insgesamt gab es laut statistischem Bundesamt zum 31.12.2014 knapp 110.000) kommt ein nach Köln „ausgewanderter“. Zum Vergleich: In Bonn kommt ein nach Köln ausgewanderter auf 25 1/2 Bonner.3

Auf einer Karte sieht das ganze dann übrigens so aus:4

In den Daten der Stadt enthalten ist übrigens auch die Zahl derer, die aus einer bestimmten Stadt nach Köln gezogen sind. Bei mir zum Beispiel wäre das Dortmund, schließlich hatte ich da die Jahre 2013 und 2014 gewohnt. Allerdings gibt es hier einen – zumindest auf den ersten Blick – überraschenden „Sieger“: Meine Heimatstadt Unna. Das scheint, so „Offene Daten Köln“ bei Twitter, kein Fehler zu sein, sondern dürfte vielmehr an der Landesstelle Unna-Massen liegen. Denn dort wurden Jahrzehntelang (bis 2009) Spätaussiedler, jüdische Emigranten, andere Zuwanderer und Flüchtlinge, wie Wikipedia weiß, registriert und betreut, bevor sie in andere Städte weitergeleitet wurden. Und seit 2012 sind in der Landesstelle Flüchtlinge untergebracht. Und augenscheinlich wohnen tausende davon nun in Unna.

Die Daten hat die Stadt Köln unter einer Creative Commons Namensnennung 3.0 DE-Lizenz veröffentlicht, deshalb sind die Daten hinter meiner Karte unter der selben Lizenz. Und: Props natürlich an das Team der Berliner Morgenpost um Julius Tröger für die Berlin-Story – und an Offene Daten Köln für die Daten und die Erklärungen auf Twitter.


  1. Dass ich also strenggenommen in den 806 Menschen gar nicht mitgezählt bin, weil ich erst Anfang Februar 2015 nach Köln gezogen bin, lasse ich jetzt einmal außen vor. 

  2. wo sonst 

  3. Umzüge in die andere Richtung und aus anderen Städten sind nicht mitgerechnet. 

  4. Leider hat das Zusammenfügen der verschiedenen Datenquellen nicht ohne weiteres geklappt, weshalb hier jetzt das Verhältnis zwischen Einwohnerzahl und Kölnern fehlt. Liefer ich aber – hoffentlich – noch nach. Und schöner mache ich die Karte dann auch noch. 

Leave a Reply